WORKSHOPS
Aktionskunst als Ausgangsbasis
Cesy Leonard und Katharina Haverich beschäftigen sich in ihren Arbeiten mit der Frage, was Kunst zu gesellschaftlichen Prozessen beitragen kann. Mit der Gründung der Radikalen Töchter gehen sie einen Schritt weiter: Die Radikalen Töchter transformieren künstlerische Strategien für eine direkte Anwendung in alltäglichen Lebenswelten. Sie rebellieren dabei bewusst gegen die eng gefasste konventionelle Definition von Kunst und Kunstbetrieb. Ihr Ziel ist es, Menschlichkeit, Haltung, Werte und Leidenschaft zu fördern und zu stärken.
Dabei bedienen sie sich den Formen der Aktionskunst. Aktionskunst ermöglicht es, Grenzen zwischen den klassischen Kunstsparten zu überschreiten und nach neuen Ausdrucksformen zu suchen. Aktionskunst stellt die Aufteilung von Künstler*innen und Zuschauer*innen infrage. Sie inspiriert zu neuen Lösungen und Ideen und begeistert zur Partizipation, die sich außerhalb von künstlerischen Institutionen bewegt: Der öffentliche und alltägliche Raum wird zur gemeinsam genutzten Bühne.
Neben Aktionskunst nutzen die Radikalen Töchter Herangehensweisen und Methoden aus dem Aktivismus. Aktivismus hinterfragt kritisch jede moralische, ethische und normative Regelung, distanziert sich von passiven Haltungen und leitet zum aktiven Handeln an. Wie auch Aktionskunst lebt Aktivismus von Begeisterung und Leidenschaft und bedient sich Methoden, die für eine langfristige öffentliche Aufmerksamkeit sorgen.